Rating: Geiselhaft oder Ermessensspielraum?

Sehr geehrte Geschäftspartner! Liebe Kunden!

Seit über einem Jahr stellen wir österreichischen Unternehmen unser umfangreiches Fachwissen und unsere Erfahrung im Zusammenhang mit Finanzierungsthemen zur Verfügung. Wir danken Ihnen allen für die anregenden Gespräche verbunden mit einer Vielzahl von interessanten Themenstellungen im Bereich der Unternehmensfinanzierung. Durch zahlreiche Mandate konnten wir unsere Kompetenz beweisen und gleichzeitig unser Unternehmen wachsen lassen. Neben all den abgeschlossenen Transaktionen, laufenden Beratungsaufträgen und Gesprächen mit allen Marktteilnehmern haben wir uns die Zeit genommen unsere Erfahrungen zu ordnen und Schwerpunkte herauszuarbeiten, um in Zukunft die Bedürfnisse der Unternehmer besser zu verstehen und Problemstellungen noch gezielter zu adressieren. In diesem Zusammenhang haben wir beschlossen, Ihnen künftig in Form eines Newsletters aufzuzeigen, wo wir aktuelle Schwerpunkte im Bereich der Unternehmensfinanzierung sehen und wie wir sie dabei unterstützen können.

Rating: Geiselhaft oder Ermessensspielraum?

Der Unternehmer ist immer öfter im Zuge seiner unternehmerischen Tätigkeit mit der Bewertung durch externe Marktteilnehmer konfrontiert. Banken, Ratingagenturen, Versicherungen, Kunden und Lieferanten, sie alle wünschen sich eine „objektivierte“ Einschätzung der Finanzkraft ihres Geschäftspartners. Seit Basel II rückt die Bewertung durch Kapitalgeber und im speziellen die der Banken in den Mittelpunkt des Interesses. Zahlreiche individualisierte Ratingsysteme der Banken (IRB-Ansatz) polarisieren im Kapital- und Kreditmarkt. Für viele Unternehmer
sind die Methoden sowie die vorgenommenen Anpassungen der Jahresabschlussdaten durch die Ratinganalysten der Banken eine „Black Box“; schwer nachvollziehbar und das Zustandekommen der Ratingnote nicht klar kommuniziert. So wird in Zeiten von Basel Richtlinien und der Finanzkrise ein für den Fortbestand der österreichischen Unternehmen essentieller wirtschaftlicher Faktor, der Zugang zu Kapital, für viele intransparent und damit der Wettbewerb um Kapital verzerrt. Viele Unternehmen unterschätzen darüber hinaus den Einfluss von Ratings auf ihren Zugang zu Kapital und haben sich in der Vergangenheit zu wenig mit der Bewertung ihres Unternehmens durch ihre Banken auseinandergesetzt.

Den Ratingprozess pro aktiv gestalten

Die von der Nationalbank geprüften und abgenommenen Rating-Systeme sind für Banken und Kunden Segen und Fluch zugleich. Die Banken sind an diese geprüften Standards gebunden und einmal fixierte Ratings lassen sich im Einzelfall nur mit großem Aufwand abändern. Daher gilt es, den Ratingprozess schon vor den ersten Gesprächen mit Bank und Kapitalgebern vorzubereiten. Vorbedingung ist eine umfassende Analyse und Aufbereitung der vergangenen Ratingprozesse, um auf diesen Erfahrungen eine Ratingprognose für die laufende Periode durchführen zu können. Durch das Wissen um das Vorgehen der Banken in der Vergangenheit sowie mittels einer Prognoserechnung auf Basis der Planzahlen kann gezielt ein Argumentarium sowie eine optimierte Darstellung der Ratingkennzahlen erarbeitet und der Ratingprozess frühzeitig mitgestaltet werden.

Ratingprognose – Wie funktioniert das?

Gemeinsam mit dem deutschen Software Entwickler Future Value Group kann die Independent Capital deterministische Ratingprognosen durchführen. Auf Basis der Planzahlen (kurz- bis langfristig) errechnet die Independent Capital eine auf den Durchschnitt der in Österreich verwendeten Ratingsysteme kalibrierte einjährige Ausfallswahrscheinlichkeit sowie ein adäquates Rating. Dieses Rating ist Basis für „Rating-Impact-Analysen“, die Bewertung der einzelnen Kennzahlen und deren Schwellenwerte sowie die Durchführung von Szenarioanalysen. Gepaart mit dem Wissen um mögliche Bewertungsspielräume der einzelnen Banken kann bereits in der Unternehmensplanung gezielt auf die Optimierung der größten Einflussfaktoren im Jahresabschluss hingearbeitet werden. Wichtig sind gute Argumente um den Ratingprozess schon vorab positiv zu gestalten. Die langjährige Banken- und Ratingerfahrung der Independent Capital runden
dieses Dienstleistungspaket ab und ermöglichen den Unternehmen einen konstruktiven und proaktiven Ratingprozess.

Einen Schritt in die Zukunft

All diese auf einer einjährigen Ausfallswahrscheinlichkeit basierenden Ratingmethoden der Banken sind nur beschränkt geeignet, um langfristiges Unternehmensrisiko treffsicher einzuschätzen. Auch deterministische Ratingmethoden können das Zusammenspiel mehrerer volatiler Faktoren nicht abbilden. Um das Risiko in solchen Konstellationen steuerbar zu machen, bietet die Independent Capital methodisches und unternehmerisches Know How. Die Integration der Monte Carlo Simulation in den strategischen und operativen Prozess des Risikomanagements erlaubt dem Anwender die Steuerung des Unternehmens auf Basis von Bandbreiten in der Planung. So lösen diese Bandbreiten mit Best- und Worst Case Szenarien die herkömmliche Festlegung auf einen unsicheren Fixwert ab und sowohl positive als auch negative Ergebnisschwankungen fließen in den Prozess mit ein. Die Simulation von 30.000-50.000 Szenarien ermöglicht die direkte Berechnung der ein- und mehrjährigen Ausfallswahrscheinlichkeit (Illiquidität bzw. Überschuldung) und gibt Aufschluss über Risikotragfähigkeit und somit den potentiellen Eigenkapital- und Liquiditätsbedarf eines Unternehmens (Value-at-Risk).

The early bird catches the worm

In Zeiten, in denen der Zugang zum Kapital zunehmend schwieriger wird, ist es für das Unternehmen wichtig, spätestens zum Bilanzierungszeitpunkt eine Vorstellung zu haben, wie die Kapitalgeber sein Unternehmen bewerten werden und welche Folgen diese Bewertungen für ihn haben können. Daher empfehlen wir, diesem Thema größtmögliches Augenmerk zu widmen und frühzeitig mit Independent Capital darüber zu reden.

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